Wissenswertes zum Thema Unternehmensverkauf von A-Z
Weiter unten finden Sie, leicht erklärt, wichtige Begriffe zum Thema Unternehmensverkauf.
Asset Deal
Übertragung einzelner Vermögenswerte statt der gesamten Gesellschaft. Käufer erwirbt gezielt ausgewählte Assets und übernimmt nicht automatisch alle Altlasten oder Verbindlichkeiten.
Bankschulden beim Unternehmensverkauf
Bei einem Verkauf können bestehende Bankschulden entweder vom Käufer übernommen oder separat getilgt werden (letzteres ist häufiger der Fall). Die genaue Regelung wird in den Vertragsverhandlungen festgelegt.
Carve-Out
Abspaltung eines Geschäftsbereichs oder einer Unternehmenseinheit. Das ausgegliederte Segment wird verkauft oder als eigenständiges Unternehmen weitergeführt, um strategische Ziele zu verfolgen.
Closing
Der finale Vertragsabschluss, bei dem alle Bedingungen erfüllt, Verträge unterzeichnet und Zahlungen geleistet werden. Das Closing markiert den endgültigen Eigentumsübergang.
Dealbreaker / Showstopper
Kritische Bedingungen oder Klauseln, deren Nichterfüllung den Deal zum Scheitern bringen kann. Solche Punkte betreffen oft finanzielle, rechtliche oder operative Risiken.
Due Diligence
Umfassende Prüfung des Unternehmens durch den Käufer vor dem Kauf. Dabei werden finanzielle, rechtliche und operative Aspekte analysiert, um Risiken zu identifizieren und den wahren Unternehmenswert zu ermitteln
Earn-Out beim Unternehmensverkauf
Kaufpreismodell, bei dem ein Teil des Preises an die zukünftige Entwicklung gekoppelt ist. Verkäufer erhalten zusätzliche Zahlungen, wenn zuvor definierte Geschäftsziele erreicht werden. Wird auch "Besserungsschein" genannt.
Emotionen beim Unternehmensverkauf
Verkäufe sind oft emotional belastet. Offene Kommunikation, professionelle Beratung und Distanz helfen, persönliche Bindungen zu überwinden und sachliche Entscheidungen zu treffen.
Familienunternehmen - Unternehmensnachfolge
Planung des Generationenwechsels unter Berücksichtigung familiärer und wirtschaftlicher Aspekte. Wichtig sind frühzeitige Regelungen (10 Jahre vor der geplanten Übergabe starten), transparente Kommunikation und die Integration externer Beratung.
Familienunternehmen - Modelle zur Unternehmensnachfolge
Ansätze reichen von interner Übergabe an Familienmitglieder über externe Nachfolgeregelungen bis hin zu Management-Buy-Outs. Die Wahl hängt von Unternehmensstruktur, Kompetenz und familiären Dynamiken ab.
Familienunternehmen - Streit & Lösungen bei der Unternehmensnachfolge
Konflikte entstehen oft durch unklare Regelungen und Emotionen. Mediation, transparente Kommunikation und externe Beratung helfen, Streitigkeiten zu lösen und den Übergabeprozess reibungslos zu gestalten.
Firmenübergabe - Der richtige Zeitpunkt
Ein optimaler Übergabezeitpunkt berücksichtigt wirtschaftliche Stabilität, Marktsituation und persönliche Lebenspläne des Inhabers. Eine frühzeitige Planung sichert den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Nachdem die Erfahrung zeigt, dass Nachfolgeprozesse bis zu zehn Jahre dauern können (und manchmal länger) empfiehlt es sich spätestens zum 50. Geburtstag mit der Planung und Gestaltung zu beginnen.
Immobilien beim Unternehmensverkauf
Unternehmen besitzen oft Immobilien, die separat bewertet und verkauft werden können. Die Immobilienwerte fließen in manchen Fällen in die Gesamtbewertung beim Unternehmensverkauf ein und erfordern spezielle Expertise im Immobilienmarkt. In den häufigsten Fällen werde die Immobilien aus dem Unternehmensverkauf heraus gehalten.
Indikatives Angebot (Indication of Interest - IOI)
Ein erstes, unverbindliches Kaufpreisangebot, das wesentliche Bedingungen skizziert. Es dient als Grundlage für weitere Verhandlungen und wird typischerweise relativ am Anfang des Verkaufsprozesses, sozusagen als Einstieg, verwendet. Um den Kaufprozess dann auf das nächste Niveau zu heben wid normalerweise eine Vorvertragliche Absichtserklärung (LOI – Letter of Intent) verwendet.
IT- Firmen - Unternehmensverkauf optimal gestalten
Der Verkauf von IT-Unternehmen erfordert branchenspezifische Bewertungen, Berücksichtigung von Technologie-Risiken und Sicherung von Know-how. Klare Kommunikation der Wettbewerbsvorteile und Innovationskraft ist entscheidend.
Konkurrenzklausel beim Unternehmensverkaufsvertrag
Vertragliche Regelung, die dem Verkäufer untersagt, innerhalb eines festgelegten Zeitraums in Konkurrenz zum verkauften Unternehmen zu treten. Sie schützt den Käufer vor Wettbewerbsnachteilen.
Kosten beim Unternehmensverkauf
Verkaufskosten umfassen Beratungs-, Rechtsanwalts-, Prüfungs-, Steuer- und Notarkosten. Eine detaillierte Kalkulation ist wichtig, um den tatsächlichen Nettoerlös realistisch zu bestimmen.
Leveraged Buyout
Übernahme eines Unternehmens mit überwiegender Fremdfinanzierung. Der Kaufpreis wird größtenteils über Kredite finanziert, wobei künftige Cashflows zur Rückzahlung dienen.
Management Buy-in
Externes Management erwirbt ein Unternehmen und übernimmt die operative Führung. Der frische Blick soll Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit steigern, erfordert jedoch eine gute Integration in bestehende Strukturen.
Management Buy-out
Das bestehende Management kauft das Unternehmen oder einen Unternehmensbereich. Es profitiert direkt vom zukünftigen Erfolg, trägt aber auch finanzielle Risiken und benötigt entsprechende Finanzierungslösungen.
Mitarbeiterinformation beim Unternehmensverkauf - Der richtige Zeitpunkt
Transparente Kommunikation mit Mitarbeitern ist essenziell. In der Regel erfolgt die Information nach dem Signing, um Unsicherheiten zu minimieren und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Private Equity Investoren als Käufer
Private Equity investiert in Unternehmen, restrukturiert sie und verkauft sie später gewinnbringend weiter. Sie bringen Kapital, Expertise und strategische Impulse, streben jedoch hohe Renditen an.
Share Deal
Beim Share Deal erwirbt der Käufer Unternehmensanteile statt einzelner Vermögenswerte. Dadurch übernimmt er die Gesellschaft als Ganzes, inklusive aller bestehenden Rechte und Pflichten.
Share Purchase Agreement (SPA) - Kerninhalte
Das SPA regelt den Anteilskauf und umfasst Kaufpreis, Garantien, Haftungsfragen sowie Bedingungen und Covenants (Auflagen & Bedingungen). Es definiert die Rechte und Pflichten beider Parteien und sichert den reibungslosen Übergang.
Signing
Der Signing-Akt bezeichnet die Vertragsunterzeichnung im Verkaufsprozess. Dabei werden die wesentlichen Bedingungen fixiert, bevor weitere Schritte wie das Closing erfolgen.
Spin-Off
Abspaltung eines Unternehmensteils zur Gründung eines eigenständigen Unternehmens. Ziel ist es, Geschäftsbereiche zu fokussieren und strategische Vorteile zu realisieren, während der Mutterkonzern weiter operiert.
Teaser
Ein Teaser im Unternehmensverkauf ist ein kurzes (1-3 Seiten), anonymisiertes (also ohne Nennung des Namens des Verkaufsobjektes) Exposé, das potenziellen Käufern einen ersten Überblick über das Unternehmen bietet. Es enthält wesentliche Informationen wie Branche, Kennzahlen und Wachstumspotenziale, ohne sensible Details preiszugeben. Ziel ist es, Interesse zu wecken und erste Kontakte zu initiieren, bevor ein detaillierteres Verkaufsdossier (Information Memorandum) bereitgestellt wird.
Unternehmensexposé (Information Memorandum)
Ein detailliertes Verkaufsdokument, das potenziellen Käufern umfassende Informationen über das Unternehmen bietet. Es enthält Finanzdaten, Marktanalysen und strategische Informationen als Grundlage für Kaufinteresse.
Unternehmensbewertung - Multiplikatoren
Bewertungsmethode, bei der Kennzahlen wie Umsatz oder EBIT als Multiplikatoren herangezogen werden. Diese bieten einen Branchenvergleich, müssen jedoch individuell an die Unternehmenssituation angepasst werden.
Verkäuferdarlehen (Vendor Finance)
Ein Finanzierungsmittel, bei dem der Verkäufer einen Teil des Kaufpreises als Darlehen bereitstellt. Dies erleichtert den Käufer den Kauf, bindet den Verkäufer aber an zukünftige Rückzahlungsverpflichtungen.
Vendor Due Diligence
Prüfung des eigenen Unternehmens durch den Verkäufer vor dem Verkaufsprozess. Ziel ist es, Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben, um den Verkaufsprozess zu beschleunigen und die eigene Verhandlungsposition zu stärken.
Vorvertragliche Absichtserklärung (LOI – Letter of Intent)
Eine Absichtserklärung eines potenziellen Käufers, das Unternehmen erwerben zu wollen. Der LOI enthält die wesentlichen Bedingungen und dient als Grundlage für weitere Verhandlungen, ist aber meist rechtlich unverbindlich.