Schlüsselfragen

• Haben eines oder mehrere meiner Kinder Interesse am Unternehmen?
• Haben sie die notwendigen Fähigkeiten oder könnten sie diese entwickeln?
• Wie kann eine gerechte Lösung für alle Kinder gefunden werden, insbesondere wenn nicht alle mitarbeiten wollen?
• Wie regle ich die Eigentumsverhältnisse und die Geschäftsführung (z. B. durch eine Familienverfassung oder Gesellschaftsvertrag)?
• Kann das Unternehmen wirtschaftlich gesund übergeben werden (z. B. steuerliche Belastungen, Finanzierung)?

Vorteile

• Bewahrung der Familientradition
• Langfristige Stabilität und Kontinuität
• Unternehmenswerte bleiben erhalten

Nachteile

• Kinder könnten kein Interesse haben oder ungeeignet sein
• Erbstreitigkeiten und Ungleichbehandlung zwischen Geschwistern möglich
• Langfristige Verpflichtung der Familie ans Unternehmen

Übergabe an andere Familienmitglieder (z. B. Geschwister, Neffen/Nichten, Cousins/Cousinen)

Schlüsselfragen

• Gibt es in der erweiterten Familie geeignete und interessierte Personen?
• Welche Vereinbarungen müssen getroffen werden, um eine reibungslose Nachfolge zu ermöglichen?
• Wie beeinflusst das die Familienharmonie?
• siehe auch die Fragen zu Option 1 oben

Vorteile

• Unternehmen bleibt in der Familie
• Vermeidung von externem Verkauf

Nachteile

• Potenzielle Konflikte innerhalb der Familie
• Möglicherweise weniger motivierte oder qualifizierte Kandidaten

Familienunternehmer bzw. Familienunternehmerin zieht sich aus dem Management zurück und stellt ein professionelles (berufsmässiges) Management ein

Vorteile

Erhalt des Familienbesitzes & langfristige Kontrolle

• Die Familie bleibt Eigentümer, kann strategische Entscheidungen mitgestalten und vom Unternehmenserfolg profitieren
• Werte und Traditionen können bewahrt werden

Potenzielle Wertsteigerung vor einem späteren Verkauf

• Ein starkes professionelles Management kann das Unternehmen weiterentwickeln und attraktiver für Investoren machen.
• Falls später ein Verkauf in Betracht kommt, kann ein höherer Kaufpreis erzielt werden.

Entlastung von operativer Verantwortung

• Sie müssen sich nicht mehr um das Tagesgeschäft kümmern und können sich auf strategische oder persönliche Interessen konzentrieren
• Geringere Belastung durch tägliche operative Herausforderungen

Wachstum & Professionalisierung durch externes Know-how

• Ein erfahrenes Management bringt oft neue Perspektiven, Strukturen und Effizienzsteigerungen
• Mögliche Optimierung der Unternehmensorganisation und -prozesse

Flexibilität für die nächste Generation

• Falls Familienmitglieder später Interesse haben, können sie schrittweise in Führungsrollen hineinwachsen
• Alternativ kann langfristig eine Übergabe an eine Stiftung oder ein Management-Buy-out (MBO) erfolgen

Nachteile

Kontrollverlust im operativen Geschäft

• Ein externes Management hat (und braucht) weitreichende Entscheidungsbefugnisse, und die Unternehmenskultur kann sich verändern
• Schwierigkeit, ein wirklich passendes Führungsteam zu finden.

Abhängigkeit vom neuen Management

• Falls das neue Management nicht erfolgreich arbeitet, kann es schwierig sein, zeitnah eine Lösung zu finden
• Risiko von Fehlentscheidungen, die das Unternehmen destabilisieren könnten

Kosten für professionelles Management

• Top-Manager erwarten hohe Gehälter, Bonuszahlungen und eventuell Unternehmensanteile
• Finanzielle Belastung kann hoch sein

Mögliche Konflikte zwischen Management und Familie

• Unterschiedliche Vorstellungen über Strategie und Kultur können zu Spannungen führen
• Gefahr, dass das Management eher kurzfristige Ziele verfolgt, während die Familie langfristig denkt

Nicht jedes Unternehmen ist für diese Option geeignet

• Es muss ein Unternehmen sein, dass sich für sein Wachstum und seine Weiterentwicklung idealerweise von Innen finanzieren kann oder aus anderen Quellen, jedenfalls aber keine weiteren Investments der jetzigen Eigentümer erfordert, weil das Unternehmen sonst eine Belastung wird
• Wenn das Unternehmen nicht genug Innenfinanzierung, also freie Cash flows für Investitionen produziert, dann kann diese Lösung auch dazu führen, dass das Unternehmen stagniert und sich nicht weiter entwickeln kann und damit letztendlich immer in einer prekären Lage ist

Mangelnde Diversifikation

• Ein weiteres Problem ist, dass es keine Diversifikation des Risikos gibt, d.h. dass in vielen Fällen das gesamte Vermögen des Unternehmens und der Unternehmerfamilie im Unternehmen gebunden ist und, wenn mit dem Unternehmen etwas nicht gut läuft, das Risiko eines sehr hohen Vermögensschadens bis zur Existenz bedrohung gegeben ist. 
• Mit einem Verkauf oder Teilverkauf können Sie Ihr Risiko dramatisch reduzieren und Ihr Portfolio, also Ihre Anlagen und Ihr Risiko, durch Diversifikation deutlich verringern

Zielkonflikte zwischen Familiengesellschaftern

• Ein weiteres Problem, das beim Weiterbetrieb mit externen Management bestehen kann ist, dass es unterschiedliche Interessen der unterschiedlichen Familiengesellschafter gibt, manche haben weiteres externes Vermögen oder Einkommensquellen und sind nicht auf Ausschüttungen oder Dividenden aus dem Unternehmen angewiesen, andere benötigen die Dividenden für ihre Lebensführung
• Hier kann ein Problem und Konflikt zwischen den Interessen des Unternehmens, weiter zu wachsen und dafür Kapital zu haben, und Interessen mancher Familienmitglieder entstehen.

Verkauf an einen externen strategischen Käufer (z. B. Wettbewerber oder branchennahes Unternehmen)

Schlüsselfragen

• Ist mein Unternehmen für externe Käufer attraktiv?
• Welchen Preis kann ich erzielen?
• Wird mein Lebenswerk erhalten oder „ausgeschlachtet“?
• Wie wird das Unternehmen und die Mitarbeiter weitergeführt?

Vorteile

• Mögliche Maximierung des Verkaufspreises
• Strategische Weiterentwicklung des Unternehmens möglich
• Klare Trennung von Unternehmen und Familie
• Diversifikation des Vermögens und Risikos der VerkäuferIn möglich

Nachteile

• Kontrollverlust über die Zukunft des Unternehmens
• Risiko, dass Mitarbeiter abgebaut oder Strukturen zerschlagen werden
• Verhandlungen können langwierig sein

Verkauf an Finanzinvestoren (Private Equity, Family Offices, etc.)

Schlüsselfragen

• Ist mein Unternehmen für Investoren attraktiv (Profitabilität, Wachstumschancen)?
• Bin ich bereit für eine Übergangsphase mit Investoren als Mitgesellschafter?
• Welche Bedingungen knüpfen Investoren an den Verkauf?

Vorteile

• Hohe Verkaufserlöse möglich
• Unternehmen kann weiter wachsen mit externer Finanzierung
• Nachfolge kann gestaffelt erfolgen
• Diversifikation des Vermögens und Risikos der VerkäuferIn möglich

Nachteile

• Finanzinvestoren haben typischerweise eine Exit-Strategie (Weiterverkauf nach wenigen Jahren)
• Fokus auf kurzfristige Rendite kann sich auf Unternehmenskultur auswirken

Verkauf an das Management (Management-Buy-Out, MBO)

Schlüsselfragen

• Gibt es qualifizierte und interessierte Führungskräfte im Unternehmen?
• Können sie die Finanzierung stemmen?
• Wie gestalte ich den Übergang reibungslos?

Vorteile

• Sicherung der Kontinuität durch bestehendes Management
• Erhalt der Unternehmenskultur
• Häufig hohe Motivation der Käufer
• Diversifikation des Vermögens und Risikos der VerkäuferIn möglich

Nachteile

• Finanzierung kann für Führungskräfte schwierig sein
• Kaufpreis kann deutlich unter den Erwartungen der Verkäufer liegen
• Risiko, dass neue Eigentümer nicht unternehmerisch stark genug sind
• Risiko, dass neue Eigentümer das Unternehmen nicht gut führen

Verkauf an externe Manager (Management-Buy-In, MBI) mit oder ohne Private Equity-Unterstützung

Schlüsselfragen

• Gibt es externe Manager mit Interesse und Kapital?
• Welche Sicherheiten habe ich für die Zukunft des Unternehmens?

Vorteile

• Neue Expertise kann ins Unternehmen kommen
• Möglichkeit, weiterhin beratend tätig zu sein
• Diversifikation des Vermögens und Risikos möglich

Nachteile

• Identifikationsprobleme mit der bestehenden Unternehmenskultur
• Finanzierung kann für Führungskräfte schwierig sein
• Kaufpreis kann deutlich unter den Erwartungen der Verkäufer liegen
• Risiko, dass neue Eigentümer nicht unternehmerisch stark genug sind
• Risiko, dass neue Eigentümer das Unternehmen nicht gut führen

Übergabe an eine Stiftung, z. B. Familienstiftung oder gemeinnützige Stiftung

Schlüsselfragen

• Soll die Stiftung gemeinnützig sein oder die Familie absichern?
• Wie finanziere ich die Stiftung?
• Wer verwaltet die Stiftung und trifft Entscheidungen?

Vorteile

• Langfristige Sicherung des Unternehmens unabhängig von Erben
• Steuerliche Vorteile möglich

Nachteile

• Hohe Gründungs- und Betriebskosten
• Wenig Flexibilität bei späteren Änderungen
• Möglicher Verlust bei der Dynamik und Entwicklung des Unternehmens

Schlüsselfragen

• Sind Mitarbeiter bereit, Verantwortung und Kapital zu übernehmen?
• Welche Anreize können geschaffen werden?

Vorteile

• Hohe Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen
•  Langfristige Unabhängigkeit

Nachteile

• Schwierige Umsetzung und Finanzierung
• Im Endeffekt schenken Sie Ihr Unternehmen den Mitarbeitern und der Erlös für Sie und Ihre  ist typischerweise überschaubar
• Demokratische Entscheidungsprozesse können ineffizient sein
• Wenig Flexibilität bei späteren Änderungen
• Möglicher Verlust bei der Dynamik und Entwicklung des Unternehmens

Das Unternehmen wird nicht fortgeführt, sondern geordnet abgewickelt oder liquidiert

Schlüsselfragen

• Gibt es keine sinnvolle Fortführungsoption?
• Wie hoch sind die Kosten, Risiken und steuerlichen Auswirkungen der Liquidation?
• Welche Verpflichtungen bestehen gegenüber Mitarbeitern und Kunden?

Vorteile

• Klare und endgültige Lösung
• Kein Risiko durch unerwartete Entwicklungen

Nachteile

• Verlust von Arbeitsplätzen
• Kein finanzieller oder ideeller Erhalt des Lebenswerks